Nach ersten Tests seit dem vergangenen Herbst hat das Team des für seinen Fokus auf Sicherheit und Datenschutz bekannten Messengers Signal erstmals offiziell seine Pläne zur Umsetzung von Nutzernamen in seiner App bekanntgegeben. Diese sollen vor allem als Ersatz für die Notwendigkeit zur Nutzung von Telefonnummern zur Kontaktaufnahme dienen und die Technik kann nun in den Beta-Versionen des Signal-Messengers getestet werden.

Erste Ideen für Kontaktdaten auf Nutzernamen zu setzen, hatte das Team bereits im Jahr 2019 formuliert. Eine damit im Zusammenhang stehende Technik ist die seit 2020 verfügbare Signal-Pin, die es ermöglicht, ohne Telefonnummer das eigene Profil, Einstellungen, Sperrlisten und Kontakte wiederherzustellen, falls das eigene Gerät verloren geht.

Die Nutzernamen dienen künftig vor allem zur Kontaktaufnahme. Dafür kann der Name selbst sowie aber auch ein QR-Code oder ein Link weitergegeben werden. Das auch bisher schon genutzte Signal-Profil mit einem selbstgewählten Namen wird dadurch nicht ersetzt. Die Technik soll explizit nicht als Log-in oder Identifikator wie etwa in sozialen Netzwerken genutzt werden. Die Signal-Macher wollen auch kein durchsuchbares Verzeichnis von Nutzernamen anbieten. Eine Kontaktaufnahme gelingt also nur, wenn der Nutzername des gesuchten Gegenübers exakt eingegeben wird. Dabei weist das Team darauf hin, dass der Name jederzeit verändert werden kann, was bestehende Kontakte nicht mitbekommen sollen.

Vollständig ersetzt wird die Verwendung von Telefonnummern in Signal aber auch mit den neuen Nutzernamen nicht. So sind diese weiterhin zur Registrierung nötig. Künftig sollen die Telefonnummern aber standardmäßig versteckt werden und nicht mehr von jedem Chatkontakt eingesehenen werden können. Haben die Kontakte aber die Nummer bereits im Telefonbuch gespeichert, wird diese weiter angezeigt. Darüber hinaus soll es optional die Möglichkeit geben zu verhindern, über die eigene Telefonnummer gesucht und gefunden zu werden. So lässt sich auch die Nutzung von Signal gegenüber Dritten verschleiern.

via golem.de