LG hat sein neues Android-Smartphone Wing vorgestellt. Das Gerät ist das erste Modell des Explorer-Projekts, einer kommenden Reihe an Smartphones, die spezielle Funktionen aufweisen sollen. Beim Wing ist das Display die Besonderheit: Der Bildschirm lässt sich um 90 Grad drehen und legt ein zweites, kleineres Display frei. Dieses lässt sich für weitere Inhalte nutzen.

Auf den ersten Blick wirkt das Wing nicht anders als herkömmliche Smartphones. Das Display ist 6,8 Zoll groß, hat eine Auflösung von 2.460 x 1.080 Pixeln und wird nicht durch eine Frontkamera unterbrochen. Diese sitzt in einem ausfahrbaren Modul und hat 32 Megapixel. Mit dem Daumen der rechten Hand lässt sich der Bildschirm relativ leicht entgegen dem Uhrzeigersinn drehen; dann rotiert er um ein Gelenk am rechten Rand in den Quermodus.

Die Bewegung wird durch Federn unterstützt, die Bewegung wird auf den letzten Metern abgebremst – wie bei der Schublade einer modernen Küche. Das Wing hat in aufgeklapptem Zustand eine T-Form, die, je nachdem, wie das Smartphone gedreht wird, unterschiedlich verwendet werden kann. Der Zusatzbildschirm hat eine Diagonale von 3,9 Zoll, eine Auflösung von 1.240 x 1.080 Pixeln und ist entsprechend fast quadratisch.

Zwei verschiedene Nutzungsarten für das Zweitdisplay

Für das Zweitdisplay sieht LG grundsätzlich zwei Nutzungsarten: das A+-Konzept und das A+B-Konzept. Bei A+ wird die auf dem großen Hauptbildschirm angezeigte App durch zusätzliche Bedienelemente unterstützt. Wird beispielsweise Youtube gestartet, erscheint das Video auf dem querliegenden Bildschirm, während auf dem Zusatzdisplay Bedienelemente für die Videosteuerung und die Helligkeit angezeigt werden.

Ein anderer Anwendungsfall ist das Schreiben von Nachrichten: Drehen Nutzer das aufgeklappte Wing um, können sie auf der großen, querliegenden Tastatur tippen, während das Textfeld auf dem nun oben liegenden Zusatzdisplay angezeigt wird. Bei der Kamera-App können ebenfalls Bedienelemente angezeigt werden.

Das Wing kann auch so gehalten werden, dass der Hauptbildschirm hochkant ist und sich das kleine Display links oder rechts davon befindet. Diese Anordnung ist beim A+B-Konzept interessant, bei dem zwei Apps parallel laufen. So kann beispielsweise auf dem großen Hochkantdisplay eine Autonavigationssoftware laufen, während auf dem kleinen Display ein Musikprogramm läuft. Auch Anrufe lassen sich auf dem Zusatzdisplay annehmen.

Im Querformat finden sich ebenfalls Anwendungsmöglichkeiten für parallel verwendete Apps: Auf dem Hauptbildschirm kann beispielsweise ein Video laufen, während Nutzer parallel etwas in einem Browser nachschlagen. Nutzer können zwei Apps miteinander verknüpfen und sie gleichzeitig starten.

Nach dem Aufklappen des Wing können Nutzer wählen, ob sie eine zweite App auf dem Zusatzdisplay starten wollen. Dafür gibt es eine kleine Schaltfläche, die die entsprechenden Anwendungen einblendet. Wird einfach eine normale App auf dem Hauptbildschirm gestartet, erscheinen auf dem zweiten, kleinen Display die zusätzlichen Bedienelemente – sofern die Anwendung entsprechend programmiert ist.

Gelenk soll mehrere Jahre halten

Das Gelenk des Wing soll LG zufolge für mindestens 200.000 Klappvorgänge ausreichen. Das entspricht einer durchschnittlichen Nutzungsdauer des Smartphones von mehreren Jahren.

Im Inneren des Wing steckt Qualcomms Snapdragon 765G mit 5G-Unterstützung. Auf der Rückseite ist eine Dreifachkamera eingebaut, deren Hauptkamera 64 Megapixel hat. Dazu kommen eine Superweitwinkelkamera mit 13 Megapixeln und eine weitere Superweitwinkelkamera mit 12 Megapixeln für den Gimbal-Modus.

Mit dem Wing können nicht nur herkömmliche Videos mit 4K-Auflösung aufgenommen werden, sondern auch Gimbal-Aufnahmen. Die Gimbal-Steuerung ermöglicht es, stark stabilisierte Videos aufzunehmen und den Bildausschnitt mit einem virtuellen Joystick zu verändern. Die entsprechenden Bedienelemente werden auf dem Zusatzdisplay angezeigt.

Ab November 2020 für 1.100 Euro erhältlich

Das LG Wing hat 8 GByte Arbeitsspeicher und 128 GByte Flash-Speicher; ein Steckplatz für Micro-SD-Karten ist eingebaut. Der Akku hat eine Nennladung von 4.000 mAh und lässt sich mit bis zu 25 Watt schnellladen. Kabelloses Laden ist mit bis zu 12 Watt möglich. Im Display ist ein Fingerabdrucksensor eingebaut. Ausgeliefert wird das Wing mit Android 10. Das Wing soll im November 2020 in Deutschland in den Handel kommen. Der Preis liegt bei 1.100 Euro.

Aus datenschutzrechtlichen Gründen benötigt YouTube Ihre Einwilligung um geladen zu werden. Mehr Informationen finden Sie unter Datenschutzerklärung.

Akzeptieren

via golem.de